Was als kleines Jagdhaus begann, hat sich die Residenz Gatchina zu einem der monumentalsten Paläste von St. Petersburg entwickelt und ist der einzige Palast in den Vororten der Stadt. Obwohl es wie eine mittelalterliche Burg aussieht, ist es architektonisch eine einzigartige Stilmischung, die in einem wahren Meisterwerk der russischen Architektur gipfelt. Jetzt ist es ein großartiger Zufluchtsort außerhalb der Stadt, da die wunderschöne Umgebung die Nerven entspannt. Hier finden Sie alles, was Sie über den Gatchina-Palast wissen müssen.
Eine kurze Geschichte des Gatchina-Palastes
Zunächst gehörte die Residenz Gatchina Peter I. Der berühmte Architekt Antonio Rinaldi wurde eingeladen, den Palast zu bauen, der zwei Türme und einen unterirdischen Tunnel haben sollte. Das Erscheinungsbild des Palastes wurde von einem neuen Baustil inspiriert, der immer beliebter wurde: dem Klassizismus. Rinaldi gelang es, die natürliche Umgebung des Parks in das Erscheinungsbild des Palastes einzubeziehen.
Später schenkte Peter I. es seiner Schwester, und während einiger Jahrzehnte wechselte die Residenz den Besitzer, bis sie 1765 von Ekaterina II. Gekauft wurde, die sie ihrer „Lieblingsperson“, Herzog Orlow, überreichte.
Fassaden des Gatchina-Palastes in den 1780er Jahren Bildquelle: WikiCommons
Nach dem Tod von Herzog Orlow wurde der Palast erneut von Ekaterina II. Gekauft und diesmal ihrem Sohn Paul I. geschenkt. Der junge Erbe war bekannt für seine Liebe zu Kampfkunst und Militarismus, so dass der Palast langsam begann Wechsel vom hedonistischen Luxus von Orlows Geschmack zu einer militaristischeren Burg. Die inneren und äußeren Transformationen waren das Projekt des Architekten V. Brenna.
Nach Paul I. wurde der Palast bis zur Revolution von einer Zarenfamilie zur nächsten geerbt. 1917 wurde es von der Zarenfamilie enteignet und im folgenden Jahr in ein Museum umgewandelt. In den ersten Jahren seines Bestehens als Museum erlebte der Palast eine unglaubliche Popularität und verzeichnete 1921 rekordverdächtige 21.000 Touristen.
Bildquelle: WikiCommons
1926 wurden die meisten Möbel und anderen dekorativen Elemente aus dem Palast entfernt, um verkauft zu werden. Dann verursachte der Zweite Weltkrieg großen Schaden am Gatchina-Palast; bis 1944 war es von der deutschen Armee besetzt, die Sprengstoff zurückließ und niederbrannte, bevor sie das Land verließ.
Für mehrere Nachkriegsjahrzehnte wurde der Gatchina-Palast einfach als Gebäude für viele Zwecke genutzt. In den späten 1970er Jahren erlangte der Palast wieder seinen Museumsstatus, dann begann die Restaurierung. 1985 wurde die erste vollständig restaurierte Halle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Selbst jetzt sind noch viele Räume für die Öffentlichkeit geschlossen. Viele Zeichnungen und Pläne des Innenraums gingen verloren, aber der offene Teil ist ein äußerst interessantes und authentisches Beispiel für die klassische Architektur Russlands.
Während Ihres Besuchs
In Gatchina können Sie entweder an einem Ausflug teilnehmen oder den Palast auf eigene Faust erkunden. In jedem Fall müssen Sie aufgrund der detaillierten Erläuterungen zu jedem Raum ausreichend Zeit reservieren, um sich über die Struktur zu informieren. Der Weg durch den Palast ist so angelegt, dass Sie nichts verpassen. Halten Sie Ausschau nach Geheimtüren - sie sind voller Geheimgänge und Durchgänge. Wenn Sie aufmerksam genug sind, werden Sie sie in jedem Raum des Palastes bemerken.
Der unterirdische Tunnel
Sie können den Tunnel vom Erdgeschoss des Palastes in der Nähe des Eingangs und der Ticketschalter erreichen. Holen Sie sich eine der am Tunneleingang angebotenen Jacken oder Plaids - auch im Sommer ist es kalt. Früher führte der Tunnel zum Silver Lake, jetzt ist die Hintertür geschlossen. Es lohnt sich immer noch zu besuchen, um zu erfahren, wie es im Mittelalter war, und um die alten Geheimnisse des Palastes kennenzulernen.
Das Marmor-Esszimmer
Dieser Speisesaal wurde nur für ganz besondere Anlässe genutzt. Die Einrichtung des Innenraums spricht von Luxus und Freizeit. Es ist mit 16 Säulen aus Carrara-Marmor verziert. Gemälde mit Szenen aus dem Leben von Dionysos, dem Gott der Weinherstellung; und kunstvoll geformte Kunstwerke, die aus der Decke herausragen.
Marmor-Esszimmer Bildquelle: WikiCommons
Das Parade-Schlafzimmer
Wenn Sie sich jemals gefragt haben, wie es wäre, wie ein König zu schlafen, sollten Sie diesen Raum nicht verpassen. Wir können Ihnen versichern, dass Sie von dem luxuriösen Design, dem riesigen Bett und dem Gesamtfarbschema, das hellblaue Seidentextilien und goldene Elemente kombiniert, beeindruckt sein werden.
Der Thronsaal von Paul I.
Die Wände des Thronsaals sind mit Skulpturen von G. Neilson geschmückt. Zwischen den Fenstern ist der Thron kunstvoll aus Holz geschnitzt und vollständig mit Gold und rotem Samt bedeckt. Eine andere Sache, auf die Sie in diesem Raum achten sollten, ist das Parkett: Seine hochdekorative Wirkung wurde durch die Schichtung verschiedener Holzarten erzeugt, die eine besondere Verzierung bilden.
Wie man dorthin kommt
Gatchina liegt relativ nahe an St. Petersburg. Die Fahrt mit dem Auto dauert nur ein paar Stunden. Sie können auch mit der S-Bahn dorthin fahren, die täglich vom baltischen Bahnhof abfährt (Fahrplan vorher prüfen). Sie können auch einen kleinen Bus nehmen, der von der U-Bahn-Station Moskovskaya abfährt. Halten Sie Ausschau nach K-18, K-18A und K-100. Die beste Option ist K-18, da sie direkt vor dem Gatchina-Palast hält.
